Der Subkontinent will die Rohstoffquellen für seine aufstrebende Wirtschaft diversifizieren, während der Golfstaat über weitgehend unerschlossene Mineralienvorkommen verfügt.
Indien und Saudi-Arabien wollen sich zu wichtigen Playern im globalen Rohstoffsektor entwickeln, nun planen die zwei Länder eine verstärkte Kooperation in diesem Bereich. Am Dienstag wurde die Zusammenarbeit angekündigt, konkrete Ziele sind Investitions- und Technologiepartnerschaften sowie die Stärkung der Lieferketten. Hintergrund war ein Treffen des indischen Minister für Kohle und Bergbau, Shri G. Kishan Reddy, und des saudischen Ministers für Industrie und Bodenschätze, Bandar Ibrahim Alkhorayef, in Neu-Delhi.
Die Pläne stehen nach Angaben von Indiens Regierung im Einklang mit der nationalen Critical Minerals Mission, die erst letzte Woche ins Leben gerufen wurde und die Exploration und Verarbeitung kritischer Rohstoffe vorantreiben soll. Durch den Abbau eigener Bodenschätze, aber auch Investitionen in ausländischer Rohstoffprojekte will der Subkontinent seinen aufstrebenden High-Tech-Sektor unabhängiger von Importen aus China machen. Ebenso sollen die Ressourcen zum Ausbau Erneuerbarer Energien beitragen; das bevölkerungsreiche Land ist bislang weitgehend auf fossile Energieträger angewiesen. Eine wichtige Rolle könnten dabei Saudi-Arabiens weitgehend unerschlossene Mineralienvorkommen spielen, die auf 2,5 Billionen US-Dollar geschätzt werden (wir berichteten). Mit dem Ausbau seines Rohstoffsektors will der weltgrößte Ölexporteur seinerseits seine Wirtschaft auf ein breiteres Fundament stellen.
Kabir Taneja, stellvertretender Direktor der indischen Denkfabrik Observer Research Foundation, sieht kritische Rohstoffe, zusammen mit Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz, als das „sprichwörtliche neue Öl“. Während Rohstoffpolitik traditionell von nationalen Interessen dominiert werde, könnten Staaten wie Indien und Saudi-Arabien gemeinsam an einer multipolaren Zukunft arbeiten, sagte er gegenüber Arab News.