Projekt der Universitäten in Sydney und Fudan soll Rückverfolgbarkeit kritischer Mineralien in globalen Lieferketten verbessern. Unterschiedliche gesetzliche Anforderungen als Herausforderung.
Ein Forscherteam der juristischen Fakultät der Universität Sydney und der Fudan-Universität in China arbeitet an der Implementierung eines digitalen Passes, um die Rückverfolgbarkeit kritischer Mineralien in globalen Lieferketten zu verbessern. Ein digitaler Produktpass (DPP), so die Wissenschaftler, könnte ein wichtiges Werkzeug für Behörden, Unternehmen und Verbraucher sein, um Produkte hinsichtlich ihrer Herkunft zu bewerten. Eine grenzüberschreitende Nutzung würde Kreislaufwirtschaft und umweltbewusste Produktion von Rohstoffen fördern. Enthalten soll der DPP verschiedene Informationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Förderung und Weiterverarbeitung über den Konsum bis hin zum Recycling.
Der zentrale Forschungsschwerpunkt liege auf der Umsetzung eines solchen Passes und der Lösung von rechtlichen Konflikten, die mit der grenzüberschreitenden Implementierung verbunden seien, erklärt Associate Professor Jeanne Huang von der Universität Sydney. Unterschiedliche gesetzliche Anforderungen in verschiedenen Ländern stellten ihr zufolge die größte Herausforderung für standardisierte DPPs dar.
Auch das kürzlich eingerichtete Panel der Vereinten Nationen zu kritischen Mineralien für die Energiewende sprach sich für mehr Rückverfolgbarkeit und Transparenz in den Lieferketten aus, um „Gerechtigkeit, Fairness und Nachhaltigkeit“ sicherzustellen. Das Panel empfahl die Einrichtung einer Expertengruppe und eines Systems zur Rückverfolgung kritischer Mineralien, um Herausforderungen in der Rohstoffindustrie von Entwicklungsländern zu bewältigen.
Im Rahmen des kürzlich verabschiedeten Critical Raw Materials Act will die Europäische Union ebenfalls den Informationsmangel über kritische Mineralien und deren Recyclingfähigkeit angehen. Zwar betrifft das Gesetz nicht alle Rohstoffe, jedoch werden für Produkte mit Permanentmagneten Informationen über Recyclingfähigkeit und -anteil der enthaltenen Seltenen Erden vorgeschrieben. Mit diesen Daten könnten Recyclingunternehmen die Materialien leichter wiedergewinnen und aufwerten, was die Kreislauffähigkeit der kritischen Mineralien steigert.
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